Der Komet Tschuri bahnt sich seit Jahren seinen Weg durchs All. Internationale Aufmerksamkeit erlangte er, als der Lander Philae der europäischen Weltraumbehörde ESA am 12. November 2014 auf ihm niederging.

Nun haben Astronomen nachweisen können, dass der Komet ultraviolett leuchtet.

Unsichtbare Polarlichter im All

Ein internationales Forschungsteam hat nun beim Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko, auch Tschuri genannt, eine Aurora im ultravioletten Wellenlängenbereich entdeckt. Aurora bedeutet Morgenröte und ist auch die wissenschaftliche Bezeichnung der Polarlichter (Aurora borealis). Anhand von Daten der Rosetta-Mission der ESA konnten die Forscher das ultraviolette Leuchten des Komets nachweisen. Grund für die außergewöhnliche Ausstrahlung des Kometen: Von der Sonne kommende Elektronen treffen auf das Gas um den Himmelskörper und bringen ihn zum Leuchten. Die genauen Informationen – also die Zusammensetzung und die Dichte des Kometengases – lieferte übrigens Rosina, das Massenspektrokmeter der Uni Bern an Bord der ESA-Sonde Rosetta.

Die Kometen-Aurora unterscheidet sich allerdings wesentlich von den Polarlichtern auf der Erde. Weil Tschuri nämlich kein Magnetfeld besitzt, leuchtet das ultraviolette Licht diffuser als die Polarlichter auf unserem Planeten. Zudem ist das Leuchten für das menschliche Auge unsichtbar.

Erster Komet mit Aurora im UV-Bereich

Durch ihre Entdeckung ist die Rosetta-Mission die erste, die eine Aurora im UV-Bereich bei einem Kometen beobachtet hat. Das erklärte Matt Taylor von der ESA. Die Aurora um Tschuri entsteht, wenn sich ihm negative geladene Teilchen des Sonnenwinds nähern. Diese brechen Wassermoleküle in der Umgebung des Kometen auf, wobei dann Wasserstoff- und Sauerstoffatome in einen angeregten Zustand übergehen. Geben sie diese Energie als UV-Strahlung schließlich wieder ab, leuchtet der Komet.

Kometenlandung 2014

Tschuri flog sich 2014 zu internationaler Bekanntheit auf dem Planeten Erde. Die Rosetta-Sonde der ESA, die 2004 gestartet war, erreichte im August 2014 den Orbit des Kometen und begleitete Tschuri schließlich zwei Jahre. Im November 2014 setzte die Rosetta die Lander-Sonde Philae auf der Oberfläche auf. Es war das erste Mal, dass eine Sonde auf einer Kometenoberfläche landete. Ein wichtiges Ziel der Rosetta-Mission war die Erforschung der Frage, ob Kometen eine bedeutende Rolle für die Entstehung des Lebens auf der Erde gespielt haben könnten, insbesondere ob sie Moleküle und Wasser zur Erde gebracht haben