Am Montag will die Regierung über neue mögliche Öffnungsschritte in Österreich beraten. Doch aufgrund der steigenden Infektionszahlen sind potentielle Lockerungen derzeit wohl nicht in Sicht.

Innerhalb der letzten 24 Stunden meldete das Gesundheitsministerium insgesamt 2.123 neu registrierte Fälle.

Lockerungen eher unwahrscheinlich: Infektionszahlen steigen

Seit Anfang Februar hat der Handel in Österreich wieder geöffnet. Eine erste Lockerungsmaßnahme der Regierung. Dass auch die Gastronomie, die Hotellerie und Kultur- und Sportstätten wieder aufsperren, sei erst frühestens um Ostern herum möglich, hieß es kürzlich. Zuletzt stellte Bundeskanzler Sebastian Kurz aber auch eine potentielle Öffnung im März in den Raum. Dabei wurde über die Möglichkeit diskutiert, sich wie beim Friseur-Besuch auch für die Gastronomie „freitesten“ zu lassen. Angesichts der steigenden Infektionszahlen in Österreich werden nun aber immer mehr Warnungen laut, Restaurants, Hotels, die Kultur und Fitnessstudios frühzeitig zu öffnen.

Am Montag will die Regierung rund um Bundeskanzler Sebastian Kurz die aktuelle Lage gemeinsam mit der Opposition, den Landeshauptleuten und Experten neu evaluieren, um über die weiteren Maßnahmen zu entscheiden.

Experten sind gegen eine Öffnung

Während Vertreter aus Sport, Kultur und Gastronomie zwar auf weitere Öffnungen drängen, sehen Experten das kritisch. Denn die Zahl der Neuinfektionen ist in den drei Wochen nach der Öffnung des Handels und der Schulen stark gestiegen. So liegt die 7-Tage-Inzidenz – also wie viele Menschen sich in den vergangenen 7 Tagen je 100.000 Einwohner mit dem Coronavirus infizieren – laut AGES derzeit bei 154. Und auch die aktuelle Reproduktionszahl von 1,11 bereitet den Experten Sorgen. Zudem sind die weitaus ansteckendere Covid-Mutationen, die sich mittlerweile auch in Österreich verbreiten, ebenfalls ein Problem.

Wie der ORF berichtet, wird unter anderem die Epidemiologin Eva Schernhammer der Regierung am Montag empfehlen, sich gegen weitere Öffnung zu entscheiden und vorerst keine Lockerungen anzukündigen. Man könne aufgrund der „sehr komplexen“ Situation derzeit keine weiteren Entwicklungen vorhersagen. Stattdessen sei es wichtiger, sich nun auf schnelle Impfungen zu konzentrieren. Die Expertin betont sogar: „Wir können froh sein, wenn das, was offen ist, offen bleiben kann“. Man könne erst an eine Öffnung denken, wenn es einen „guten Polster an Sicherheit“ gibt. Diesen würde man aber nur durch möglich rasches Impfen erreichen.

Insgesamt testeten in Österreich bislang 459.440 Menschen positiv auf Corona. 8.561 Menschen verstarben an den Folgen der Lungenkrankheit. 1.291 Personen sind wegen des Virus derzeit im Krankenhaus, 279 davon auf Intensivstationen.