Wir haben es ja am liebsten um den Hals oder am Finger: schönes, glänzendes Gold! Dabei sieht das Edelmetall nicht nur schick aus, sondern kann sich sogar als langfristiges Investment lohnen. Aber wie sicher ist Gold als Anlageform wirklich und was taugen Schmuckstücke als Wertanlage?

Wir haben uns schlaugemacht!

In Gold we trust

Yes, we know – die hohen Strom- und Gasrechnungen, die immer teurer werdenden Lebensmittel und die saftigen Kreditzinsen machen uns das Investieren aktuell nicht unbedingt schmackhaft. Viele von uns leben derzeit wohl eher nach dem Motto „Hauptsache, über die Runden kommen!“, statt sich Gedanken über neue Anlageformen zu machen. Ein Zwiespalt, denn eine Absicherung für die Zukunft wollen wir ja schließlich trotzdem. Aber hey, da war doch was! Wie haben unsere Großeltern schon immer gesagt? „Willst du sinnvoll investieren, dann kauf dir Gold!“

Dieser Tipp zeigt schon mal: Gold hat einen wirklich guten Ruf. Kaum eine Anlageform gilt als sicherer – zumindest in der Gesellschaft. Für fast zwei Drittel der Österreicher:innen sind Edelmetalle als Geldanlage eine sinnvolle Investition, wenn ein größerer Geldbetrag zum Investieren zur Verfügung stünde, wie eine Studie der Universität St. Gallen belegt. Nur ein Irrglaube? Oder lohnt sich das Gold-Investment tatsächlich? Die Vermögensberaterin und Schöpferin des Podcasts Investorella Larissa Kravitz ist sich dazu sicher: „Gold gehört in jedes Portfolio.“ Warum das so ist und was ihr beim Edelmetallkauf beachten solltet, dazu kommen wir noch – zuerst beschäftigen wir uns aber noch mit einer anderen Frage.

Wie sicher ist Gold wirklich?

Tatsächlich haben sich Edelmetalle in der Geschichte bereits bewährt. Gold hat als Zahlungsmittel Kriege, Wirtschaftseinbrüche und mehrere Währungsreformen überstanden. Dabei lässt sich meist auch ein bestimmtes Muster erkennen: „Wenn die Kapitalmärkte nach unten rasseln, steigt der Goldpreis“, erklärt Kravitz. So kletterte der Wert des Edelmetalls etwa zu Beginn der Coronapandemie relativ rasant um bis zu 25 Prozent hinauf, und auch 2022 schoss der Goldpreis (mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs) wieder nach oben. Doch die Vergangenheit zeigt auch, dass sich der Preis nach einem solchen Aufschwung stets relativ schnell wieder stabilisierte. Zudem gibt es richtige „Gold-Crashs“ laut Kravitz auch nur sehr selten.

Aber obwohl sich meist gewisse Tendenzen zeigen, gestalten sich Prognosen für den Goldpreis generell eher schwierig; auch für das Jahr 2023 – das erklärt uns Martin Krieger, Edelmetallsparplan-­Experte bei Philoro: „Das Jahr ist zwar noch recht jung, der Goldkurs hat aber schon eine Achterbahnfahrt hinter sich, er schwankte zwischen rund 1.784 und 1.703 Euro je Feinunze.“

Edelmetall als Inflationsschutz?

Generell solle man sich bei Gold aber nicht allzu sehr von solchen Kursschwankungen verunsichern lassen, erklärt der Experte, da es sich bei Gold ohnehin um eine langfristige Anlage handle. Denn außer Frage steht für ihn, dass das Edelmetall immer ein guter Inflationsschutz sei. Stichwort Inflation: „Schauen wir in die Gegenwart – wir stecken gerade mitten in einem solchen Szenario: steigende Inflation, geopolitische Unruhen und die Zentralbanken, die mit ihrer Zinspolitik versuchen, gegen die Inflation anzukämpfen.

Die einen Faktoren beflügeln den Goldkurs, die anderen dämpfen ihn. Man muss also immer das große Ganze sehen“, erklärt Krieger. Gold eignet sich laut beiden Experten am besten als Krisenschutz fürs Portfolio. Aber was genau bedeutet das jetzt für unser Gold-Investment?

Setzt nicht alles auf eine Karte!

Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie man Geld in Gold anlegen kann, zum Beispiel Gold-ETFs, Aktien von Goldminen oder physisches Gold. Aber ganz egal, für welche Variante man sich entscheidet, prinzipiell empfehlen sowohl Kravitz auch als Krieger: Edelmetalle sollten immer nur einen Teil einer breit angelegten Veranlagung ausmachen – nur dann ist man laut den Experten auf lange Sicht auf der sicheren Seite. Zwar hat die Vergangenheit gezeigt, dass das Edelmetall recht krisenfest ist, doch der Goldkurs ist eben auch großen Schwankungen ausgeliefert. Gold eignet sich daher vor allem zur Risikostreuung. Heißt: Ein gewisser Anteil an Gold im Portfolio kann als Krisenabsicherung dienen, sozusagen als Kompensation von Crashes.

Beispiel Wertpapiere: Meist verhält sich der Goldpreis umgekehrt zu Wertpapieren. In Krisenzeiten sinken die Wertpapierkurse und der Goldpreis steigt, in wirtschaftlich guten Zeiten ist es umgekehrt. Investiert man nun in beide Varianten, lassen sich die negativen Effekte abfedern. Und ohnehin gilt allgemein: Je breiter gestreut ein Portfolio ist, desto stärker ist man vor Verlusten geschützt. Wie viel ihr dann letztendlich in das Edelmetall investieren möchtet bzw. könnt, bleibt euch überlassen.

Krieger empfiehlt aktuell zum Beispiel einen Goldanteil von zehn bis 15 Prozent im Portfolio. Mehr sollte man aber nicht in das Edelmetall stecken, um sich die Chance auf höhere Renditen durch andere Anlageformen zu erhalten. Und hier sieht auch Larissa Kravitz den wohl größten Nachteil an dem glänzenden Metall: „Gold wirft keine Dividenden oder Zinsen ab.“

„Gold stellt auch einen Sachwert dar“

Wer zum Beispiel zur Altersvorsorge in Gold investieren will, müsste das Gold in der Pension verkaufen – anders als bei Aktienportfolios zum Beispiel. Dennoch liegen die Vorteile des Edelmetalls für die Finanzmathematikerin auf der Hand; neben seiner Krisenfestigkeit besitzt physisches Gold einen weiteren Plus-Faktor: „Für das Edelmetall spricht, dass es auch einen Sachwert darstellt.“ Im Gegensatz zu Aktien, ETFs und Co kann man Gold tatsächlich angreifen – „es hat also zudem aus psychologischer Sicht einen Wert“, so die Vermögensberaterin. Und auch wir müssen zugeben, dass uns die Vorstellung, Goldstücke à la Dagobert Duck zu horten, ganz schön gefällt. Wie sollte man nun als Gold-Anfänger:in beim Kauf vorgehen?

Barren, Münzen oder doch Schmuck?

Wer von Gold überzeugt ist und sein Geld (oder besser: einen Teil davon) in die physische Variante investieren möchte, kann Gold in Form von Barren oder Münzen kaufen – diese sind bei Banken, Sparkassen, Edelmetall-Scheideanstalten und Onlinehändlern erhältlich. Da Barren leichter herzustellen
sind als Münzen, ist der Aufschlag in der Regel geringer, das heißt, man bekommt quasi mehr Gold für sein Geld. Allerdings bieten Münzen ein höheres Maß an Flexibilität und Verwertbarkeit. Besonders beliebt sind in Österreich deshalb Goldmünzen wie der Wiener Philharmoniker. Aktuell liegt der Preis hierfür zum Beispiel bei etwa 1.825,40 Euro, es gibt aber auch kleinere Varianten, die nicht so teuer sind.

Wer an dieser Stelle jetzt aussteigt, weil er oder sie eben nicht gerade einen Batzen Geld zur Verfügung hat, für den hat Krieger noch einen Tipp: „Leider besteht noch immer der Irrglaube, Gold sei nur etwas für die Oberschicht. Mit einem Edelmetallsparplan kann man aber zum Beispiel schon ab 50 Euro im Monat in physisches Gold investieren.“ Goldsparpläne werden von Edelmetallhändlern angeboten, und inzwischen bieten auch immer mehr Banken diese Art von Investment an. Man zahlt regelmäßig einen fixen Betrag auf eine Art Goldkonto ein und investiert dadurch regelmäßig in physisches Gold. So kann man sich seine Münze(n) oder seinen Barren irgendwann „abholen“.

Schmuckstücke mit hohem Goldanteil

Wer Barren und Münzen vielleicht zu unsexy findet, kann auch über den Kauf von Goldschmuck nachdenken, denn laut den Experten eignet sich Schmuck durchaus auch als Wertanlage. Wichtig beim Kauf von Ringen, Ketten oder Uhren ist aber: Das Piece sollte natürlich nicht nur außen mit einer dünnen Schicht vergoldet sein, sondern möglichst aus einem hohen Anteil Gold bestehen. Je mehr Karat der Schmuck besitzt, desto reiner ist das darin enthaltene Gold. Und hier hat die Vermögensberaterin Larissa Kravitz noch einen tollen Tipp: „Es gibt im Aktionshaus Dorotheum den Bereich ‚Einzelstücke aus Privatbesitz‘. Hier kann man echten Goldschmuck relativ günstig ergattern.“ Na dann, endlich ein Grund mehr, um in schöne und edle Pieces zu investieren!

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