In Israel wird der 11. Jänner ein „historischer Tag“, erklärt der Gesundheitsminister Nitzan Horowitz. Denn an diesem Tag wird die Leihmutterschaft für alle Menschen geöffnet. Auch homosexuelle Paare und Singles können dann mithilfe einer Leihmutter Eltern werden.

Bisher durften nur heterosexuelle Paare die Hilfe einer Leihmutter beanspruchen.

Leihmutterschaft: Regelungen gelockert

„Dies ist ein historischer Tag für den Kampf der LGBTQ in Israel, des langen Kampfes um Gleichheit für jeden Menschen und ein historischer Tag für die ganze israelische Gesellschaft“, erklärt Gesundheitsminister Nitzan Horowitz auf einer Pressekonferenz. Denn es wurde ein Gesetzesentwurf beschlossen, der die bisher strikten Regelungen der Leihmutterschaft stark lockerte.

Ab 11. Jänner 2022 sollen dementsprechend alle Menschen Israels die Möglichkeit haben, eine Leihmutter zu beauftragen, um Eltern zu werden. Seien das gleichgeschlechtliche Paare oder Singles: Wer eine Familie gründen will kann das jetzt mithilfe einer Leihmutter. Bisher gibt es in Israel übrigens rund 100 Leihmütter pro Jahr. Der Gesundheitsminister versichert, dass auch ihre Rechte ganz stark im Fokus der neuen Regelung stehen. Die Anfrage nach Leihmüttern wird in der kommenden Zeit vermutlich steigen.

Jahrelanger Rechtsstreit geht zu Ende

Eine Leihmutter durften in Israel bisher nur heterosexuelle Paar unter enorm strengen Auflagen in Anspruch nehmen. Nachdem ein gleichgeschlechtliches Paar schon 2010 eine Petition gegen diese Diskriminierung vorbrachte, folgte ein jahrelanger rechtlicher Streit um das Thema.

Schließlich erklärte auch die israelische Regierung, dass die Regelung ein Verstoß gegen die Menschenrechte war, weshalb das Höchste Gericht bereits im vergangenen Jahr eine Änderung anordnete.

Diese tritt kommende Woche ein und soll laut dem Gesundheitsminister endlich „den Traum vieler erfüllen, eine Familie zu gründen“.