Mit nur wenigen Worten und einem großen Herz für Tiere schaffte es Luka Peroš, sich als Marseille in die Herzen unzähliger „Haus des Geldes“-Fans zu spielen. Im Interview mit miss erzählt er jetzt, wie er die schwierigen Szenen der finalen Staffel spielen konnte und was ihn bei Fantreffen so richtig nervt.

Peroš enthüllt auch, ob er sich eine eigene Spin-Off-Serie vorstellen könnte.

Luka Peroš: „Die letzte Staffel war extrem qualvoll und schwierig zu drehen.“

Auch fast ein Jahr nach dem Ende von „Haus des Geldes“ beschäftigt die finale Staffel Fans immer noch. Denn auf so viele brutale, emotionale und herzzerreißende Szenen waren wohl die wenigsten Fans wirklich vorbereitet. Wie schwierig der Dreh dieser Szenen auch für den Cast war, erzählt Luka Peroš jetzt im Interview mit miss.

Denn er gesteht: „Die letzte Staffel war extrem qualvoll und schwierig zu drehen. Es war langsam und sowohl körperlich als auch geistig herausfordernd.“ Challenges, die dem Schauspieler aber ziemlichen Spaß machten. Denn „wir mögen diese Achterbahn der Gefühle“, erzählt er mit Blick auf Schauspieler:innen. Und ein Rat aus seiner Ausbildung hat ihm dabei besonders geholfen: „dass man keine Arbeit mit nach Hause nehmen sollte!“

Einen Vorsatz, den er mithilfe seiner Kolleg:innen schaffen konnte – und so für eine finale Staffel sorgte, die Fans wohl noch lange in Erinnerung bleiben wird. Seine Rolle als Marseille bleibt vielen jedoch nicht durch seine großen Dialoge in Erinnerung, sondern durch die perfekten One-Liner, die die Show immer wieder auflockerten.

Freie Hand bei der Gestaltung von Marseille

Eine richtige Umstellung für den Schauspieler, der auch als Synchronsprecher tätig ist (und Marseille unter anderem auch auf Deutsch synchronisiert hat). Denn um Marseilles Stimme zu finden, habe er sich an Theatertechniken orientiert. Es ging also auch darum, „wie die Energie war und wie diese sich auf ihn auswirkte“, erklärt er. „Er hat nicht viel gesprochen, aber wenn er etwas gesagt hat, war er ein ‚Happy Go Lucky Bear‘.“

Eng verbunden mit dieser Suche nach Marseilles Stimme ist auch eine Challenge, die Luka Peroš bei der Arbeit an seinem Charakter hatte: denn viel war über seine Figur zu Beginn der Produktion nicht bekannt. „Die größte Herausforderung bei der Rolle des Marseille war, dass ich nicht viele Informationen von den Produzenten oder den Regisseuren der Serie hatte“, erzählt er. Das hatte aber auch einen großen Vorteil: „Sie gaben mir sozusagen freie Hand, um zu tun, was ich wollte, so wie ich den Text las und die Rolle gestaltete.“

Luka Peroš erzählt, was ihn bei „Haus des Geldes“-Fantreffen nervt

Aber nicht nur Marseilles One-Liner bleiben in Erinnerung – besonders sein Style ist rückblickend der wohl modischste unter dem Cast. Denn sei es der Trenchcoat (einer DER Herbsttrends schlechthin) oder der 70er-Jahre Moustache: Marseilles Look sieht man heute fast täglich auf der Straße. Dass Marseille eventuell sogar ein kleiner Trendsetter ist, findet Luka Peroš ziemlich witzig. Im Interview lacht er über seinen möglichen Status als Fashion Ikone; privat wird er ihn aber wohl nicht so schnell wieder umsetzen, auch wenn ihm Marseilles Look gefallen hat. „Ich habe meinen Teil dazu beigetragen, dass ich so aussehe, also muss ich wohl nicht so weitermachen.“

Aber auch, wenn er den Look vielleicht privat nicht so feiert, seine Rolle als Marseille ist und bleibt ein Highlight der Show – und wird von Fans auch ein Jahr nach dem Finale noch gefeiert. Bei der diesjährigen Vienna Comic Con vom 1. bis 2. Oktober ist Peroš deshalb als Stargast dabei – und muss sich wohl auf so einige Fantreffen vorbereiten. Bei diesen hat der Schauspieler in den letzten Jahren schon ein kleines Muster erkannt.

Denn egal, wo auf der Welt er ist, eines bleibt fast immer gleich: „Normalerweise nennen sie mich bei meinem Charakternamen Marseille“, erzählt der Schauspieler. „Das ist das Einzige, woran sie denken, und wenn ich ihnen sage, ‚Nein, ich bin Luka‘, sind sie verwirrt. Das ist immer lustig.“ Nur eines nervt ihn bei Fan-Treffen ein bisschen: „Dann gibt es diese Genies, die es für angemessen und lustig halten, wenn sie anfangen, ‚Bella Ciao‘ zu singen, wovon ich kein großer Fan bin.“ Im Großen und Ganzen – betont der Schauspieler – seien die Treffen mit seinen Fans aber immer positiv.

So stehen die „Haus des Geldes“-Spin-Off-Chancen für Marseille

Doch auch wenn „Bella Ciao“ vielleicht nicht die besten Erinnerungen aufkommen lässt; seine Zeit als Marseille macht den Schauspieler auch ein bisschen nostalgisch. Denn auch nach dem Ende der Show hat er noch viele Fragen über seine Figur. „Was ich an ihm vermissen werde, ist, dass ich mehr über ihn wissen möchte: wo er wirklich herkommt, was sein Weg war und seine Geschichte und sein Leben. Das wird immer eine neugierige Frage für mich sein“, erzählt er. Ein Spin-Off – wie jenes, das für die Rolle des Berlin in Planung ist – kann er sich aber dennoch nicht vorstellen.

„Ich habe zwar viele Fragen, aber ich glaube nicht, dass die Welt ein ganzes Spin-Off braucht, in dem Marseille verschiedene Fahrzeuge fährt, nicht spricht und sich um Tiere kümmert“, betont er im Interview. Also wir würden dem ja kategorisch widersprechen. Ein Spin-Off mit unzähligen Tieren (und bitte einem Gastauftritt von Frettchen Sofia) klingt für uns nach ziemlich großartiger Unterhaltung!