Es war ein jahrzehntelanger rechtlicher Kampf, der jetzt zu Ende geht. Denn auf den Philippinen wird das Mindestalter für sexuelle Mündigkeit von 12 auf 16 Jahre angehoben. Ein wichtiger Schritt, sind sich Kinderhilfswerke einig.

Denn so könne man Minderjährige vor Vergewaltigungen und sexuellem Missbrauch schützen.

Philippinen heben Mindestalter für Consent an

Am Montag unterzeichnete der philippinische Präsident Rodrigo Duterte das entsprechende Gesetz. Ab sofort müssen Minderjährige 16 Jahre alt sein, um bei sexuellem Kontakt Consent geben zu können. Haben Minderjährige unter 16 Jahren mit Erwachsenen sexuellen Kontakt, gilt das ab sofort als Vergewaltigung.

Eine Entscheidung, die Aktivistinnen und Aktivisten seit Jahrzehnten am Herzen liegt. Denn seit den 1980er Jahren kämpfen sie für eine Anhebung des Mindestalters und bemühen sich darum, ein Gesetz zu ändern, dass seit 91 Jahren existiert. Durch dieses kam es nämlich immer wieder zu Fällen der Vergewaltigung von Minderjährigen, in denen die Täter behaupten konnten, das Opfer hätte eingewilligt. Kinder wurden dann bedroht oder zum Schweigen gezwungen, betonen die Aktivisten.

Die Vereinten Nationen erklärten außerdem, dass die Philippinen eines der niedrigsten Mindestalter für sexuelle Mündigkeit hatten; sie warnten bereits in der Vergangenheit vor den Konsequenzen. Denn Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch an Minderjährigen sei auf den Philippinen ein großes Problem.

„Wesentlicher Schritt“ zum Schutz der Kinder

Das bestätigte 2015 eine Studie von UNICEF und dem Center for Women’s Resources. Demnach seien sieben von zehn Vergewaltigungsopfern in dem Land Kinder; jeder fünfte im Alter von 13 bis 17 Jahren habe außerdem schon sexuelle Gewalt erlebt.

Der neue Gesetzesentwurf bewirkt jetzt, dass Sex zwischen Erwachsenen und Kindern automatisch als Vergewaltigung gilt und als solche bestraft wird, solange das Kind unter 16 Jahre alt ist. Eine Ausnahme gibt es nur, wenn der Altersunterschied unter drei Jahren ist, beide über 13 Jahre alt sind und es nachweislich einvernehmlich war.

Ein „Meilenstein“ in der Gesetzgebung, lobt UNICEF in einer Aussendung. Die Entscheidung nennt die Organisation „einen wesentlichen Schritt zur Erfüllung der Rechte von Kindern auf Schutz vor sexueller Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung“.