WhatsApp verspricht mit einer neuen Funktion mehr Privatsphäre. Künftig soll es möglich sein, Nachrichten zu verschicken, die Empfänger nur einmal ansehen können. Auch ganze Chats sollen so nach einer Zeit wieder von alleine verschwinden.

Die Menschen würden nicht wollen, dass ihre Nachrichten für immer erhalten bleiben, so WhatsApp-Chef Will Cathcart.

WhatsApp macht das Verschwinden von Nachrichten möglich

Der Messenger-Dienst ist in der Vergangenheit immer wieder in der Kritik gestanden. Von unzureichender Privatsphäre bis hin zu Kontroversen über neue Nutzungsregeln – User waren in letzter Zeit öfter mal verunsichert und wechselten zu anderen Diensten wie Telegram oder Signal. Doch jetzt verspricht auch WhatsApp mit diversen neuen Funktionen, dass die Privatsphäre der Nutzer einen neuen Stellenwert bekommt.

In Zukunft soll es demnach möglich sein, Nachrichten zu verschicken, die Empfänger lediglich einmal lesen können. Das ist etwa dann nützlich, wenn man heikle Informationen, Passwörter oder Kontodaten an jemanden senden muss. Auch ganze Chats können nach einer bestimmten Zeit wieder von alleine verschwinden. „Die Menschen wollen insgesamt nicht, dass ihre Nachrichten für immer erhalten bleiben“, wie WhatsApp-Chef Will Cathcart erzählt. „Wenn wir uns unterhalten, haben wir kein Aufnahmegerät dabei. Insofern ist es seltsam, dass digitale Chatplattformen diese für immer speichern.“

Nachrichtendienst gesteht Fehler ein

Dass in den vergangenen Monaten nicht alles rund gelaufen ist, ist sich Cathcart bewusst. Viele der weltweit über zwei Milliarden User waren aufgrund der Ankündigung neuer Nutzungsregeln verwirrt und kritisierten den Nachrichtendienst dafür. Denn nach einem Update im Mai sollten Nutzer zustimmen, dass mehr Daten mit der Konzernmutter Facebook geteilt werden. Ursprünglich sollten WhatsApp-Nutzer, die den neuen Regelungen nicht zustimmen, den Zugriff auf Grundfunktionen verlieren.

WhatsApp betonte jedoch, dass es sich dabei um ein Missverständnis handelte. Man würde den Zugriff nicht verlieren und die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sorge immer noch dafür, dass niemand anderes Einsicht in die Chat-Inhalte habe. „Wir müssen klar kommunizieren, was wir machen und warum„, gibt der WhatsApp-Chef zu. „Wir wurden erst klarer, als wir die Verwirrung sahen. Das geht auf unsere Kappe“, so Cathcart. Eine Werbekampagne für die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll jetzt für mehr Aufklärung sorgen und den Usern wieder Vertrauen vermitteln.