Nachdem NASA-Experten bereits vergangene Woche davor gewarnt hatten, dass sich der Juli 2023 zum heißesten Monat seit Jahrhunderten entwickelt, zeigen sich nun auch die Vereinten Nationen angesichts der aktuellen Klimaentwicklungen besorgt. Für Jim Skea, Chef des UNO-Klimarates, sei klar, dass man die Pariser Klimaziele nicht mehr erreichen werden.

Es seien nicht genügend Maßnahmen ergriffen worden, um die vereinbarten Pariser Klimaziele umzusetzen.

Politik arbeite nicht ehrgeizig genug, um Pariser Klimaziele zu erreichen

„Der Klimawandel ist da. Er ist erschreckend“, so UNO-Generalsekretär Antonio Guterres angesichts der Hitzewellen, Waldbrände und Unwetter, die aktuell weltweit für Chaos sorgen. Hinzu kommt, dass die Politik nicht genügend Maßnahmen ergriffen hätte, um die Ziele des Pariser Klimaabkommens von 2015 zu erreichen, so Jim Skea, neuer Chef des UNO-Klimarates (IPCC) gegenüber Reuters. Es sei unvermeidbar, die globale Erderwärmungsgrenze von 1,5, Grad, auf die man sich in Paris geeinigt hatte, nicht zu überschreiten. Dennoch lohne es sich, weiter gegen den Klimawandel zu kämpfen, so Skea.

Der Professor für nachhaltige Energie am Imperial College in London befasst sich seit rund 40 Jahren mit Klimaforschung.

„Keine große Überraschung“

Dass die Erderwärmung und der Klimawandel weiter voranschreiten, sei für Jim Skea keine große Überraschung. „Die Tatsache, dass solche Dinge passieren, ist in gewisser Weise nicht überraschend. Die Geschwindigkeit, mit der es uns erreicht hat, ist groß, und wenn wir keine weiteren Maßnahmen zur Reduzierung der Emissionen ergreifen, werden wir erleben, dass sich die Situation tatsächlich verschlimmert“, so der Klimaforscher. Er fügte hinzu, dass er persönlich nicht unter „existenzieller Klimaangst“ leide, da er sich auf Lösungen konzentriere. Umso wichtiger sei es nun, weiter gegen den CO₂-Ausstoß und die Erderwärmung zu kämpfen. Es gebe bereits viele effektive und auch machbare Lösungen. Um diese umzusetzen, seien technologische Ressourcen und Geld, aber vor allem auch internationale Zusammenarbeit nötig, betont Skea.