Jetzt äußerte sich der englische Nationalspieler Marcus Rashford erstmals zu dem Rassismus-Skandal nach dem verlorenen EM-Finale. Er und zwei weitere Fußballspieler wurden mit rassistischen Kommentaren von englischen „Fans“ beleidigt.

Mit seinem Statement entfachte der Nationalspieler erneut eine Rassismus-Debatte im Fußball, die sich bereits durch die ganze EM zog.

Rassistische Kommentare gegen UK-Nationalspieler nach EM-Finale

Fußballfans zitterten bis zum Schluss bei EM-Finale von Italien gegen England. Schlussendlich konnte sich die italienische Nationalmannschaft beim Elfmeterschießen durchsetzen und den Sieg nach Hause holen. Die Enttäuschung der englischen Spieler war ihnen ins Gesicht geschrieben. Doch anstatt, dass Fans nach der knappen Niederlage Trost spendeten oder die Mannschaft für ihre anderen Erfolge feierte, kam alles ganz anders.

Denn die drei englischen Fußballspieler, Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka, die den Elfmeter verschossen haben, erhielten unzählige rassistische Beschimpfungen. Der Hintergrund: Die Vorfahren von Rashford und Sancho stammen aus der Karibik, Saka hat nigerianische Eltern. Das reicht offenbar schon, um die „Fans“ wütend zu machen. Unter den Twitter-Postings der Nationalspieler Marcus Rashford, Jadon Sancho und Bukayo Saka sammelten sich Kommentare mit Affen- und braunen Kackhaufen-Emojis.

Marcus Rashford äußert sich zu rassistischen Kommentaren

Die Reaktionen der englischen „Fans“ sorgte bei vielen für Entsetzen. Zahlreiche Fußballclubs setzten sofort ein Zeichen gegen Rassismus, Premierminister Boris Johnson ließ seinen Ärger gegenüber den Kommentaren auf Twitter freien Lauf und sogar Prinz William äußerte sich entsetzt über den Rassismus nach dem EM-Finale.

Jetzt meldete sich erstmals einer der „Betroffenen“ zu Wort. Der englische Nationalspieler Marcus Rashford war einer der Spieler, der den Elfmeter verschossen hatte. Auf Twitter entschuldigt er sich in dem langen Statement für seinen verschossenen Elfmeter. „Ich kann mir die ganze Kritik an meiner Leistung anhören, mein Elfmeter war nicht gut genug. Aber ich werde mich niemals dafür entschuldigen, wer ich bin und wo ich herkomme“, schreibt der Nationalspieler auf Twitter.

Rassismusdebatte erneut entfacht

Außerdem schreibt Marcus Rashford, dass er bereits im Vorfeld damit rechnete private Sachen über sich zu lesen, „egal, ob über meine Hautfarbe, wo ich aufgewachsen bin, oder wie ich meine Zeit abseits des Platzes verbringe“. Mit dieser Aussage entfachte er erneut eine generelle Rassismus-Debatte im Fußball. Dieses Thema zog sich bereits durch die ganze Fußball-EM durch. Immer wieder machten Rassismus-Vorwürfe Schlagzeilen: Sei es, weil ein deutsches Mädchen als „Nazi-Schlampe“ bezeichnet wurde, weil sie auf der Tribüne nach dem Aus der deutschen Nationalmannschaft weinte, oder weil ungarische Fans französische Nationalspieler mit rassistischen Aussagen beleidigten. Erneut steht folgende Frage im Raum: Sollte Fußball nicht, wie auch alle anderen Sportarten, Menschen eigentlich zusammenbringen, anstatt sie zu entzweien? Unter dem Hashtag #SayNoToRacism zeigen Fans jetzt ihre Unterstützung gegenüber den Nationalspielern, aber auch die Probleme mit Rassismus im Fußball auf.