Hundebesitzern ist der schiefe Kopf ihrer Vierbeiner sicherlich schon mal aufgefallen. Auch Wissenschaftler sind im Rahmen einer Studie mit Hunden zum Erlernen von Spielzeug-Namen auf dieses Phänomen gestoßen. Denn Hunde, die den Namen eines Spielzeuges hörten und erkannten, neigten ihren Kopf besonders häufig.

Um dem auf den Grund zu gehen, führten die Wissenschaftler weitere Studien durch und entdeckten dabei einen vermeintlichen Zusammenhang zwischen dem Neigen des Kopfes und einer erhöhten Aufmerksamkeit. Wenn Hunde ihren Kopf schief halten, versuchen sie möglicherweise einfach zu verstehen, was ihr Besitzer von ihnen will.

Deshalb neigen Hunde ihren Kopf

Jeder, der einen Hund hat, kennt das: Den süßen, geneigten Kopf, wenn die Vierbeiner einen ansehen, wenn man ihren Namen ruft oder mit ihnen spricht. Wer hat sich da nicht auch schon mal gefragt, was in dann eigentlich in dem Tier vorgeht? Verhaltensforscher der Eötvös-Loránd-Universität in Budapest haben sich dieser Frage jetzt angenommen und das Verhalten im Rahmen einer Studie genauer untersucht. Dabei kommen sie zu dem Schluss, dass der schiefe Hundekopf tatsächlich ein Zeichen von höherer Aufmerksamkeit sein könnte. Das eigentliche Ziel der Studie war es zu untersuchen, wie gut sich verschiedene Hunderassen Namen von unterschiedlichen Spielzeugen einprägen können. Dafür untersuchten die Wissenschaftler 40 junge Hunde und kamen zu dem Ergebnis, dass sich vor allem Border Collies besonders viele Namen merken konnten. Die Forscher bemerkten dabei aber auch, dass die talentierten Hunde ihren Kopf viel öfter zur Seite neigten, als die anderen, wenn sie eines der Spielzeuge identifizieren mussten.

Auch hier stachen die Border Collies hervor. Denn von den insgesamt 40 untersuchten Hunden, neigten sieben der Collies sehr viel häufiger den Kopf als die anderen Hunderassen. Sie hielten ihn sogar in 43 Prozent der Fälle schief, die anderen Hunderassen hingegen nur in zwei Prozent. Forscher zogen deshalb den Schluss, dass die Kopfneigung im Zusammenhang mit dem Erkennen einer Spielzeugbezeichnung steht und auf eine hohe Konzentration hindeutet.

So lief das Experiment ab

Die Forscher baten 40 Hundebesitzer ihren Hunden zwei Spielzeug-Namen beizubringen. Einmal im Monat sollten die Besitzer ihre Vierbeiner dann testen und sie auffordern, ein Spielzeug aus einem anderen Raum zu holen. Nur die sieben Border Collies, die sich die Namen der Spielzeuge merken konnten, kamen in die nächste Runde des Experiments. In den folgenden drei Monaten sollten die Hunde noch bis zu 13 weitere Namen lernen. Mit erstaunlichen Ergebnissen: Drei der Collies brachten in über 90 Prozent der Versuche das richtige Spielzeug zurück. In einer letzten Runde hatten die Border Collies dann zwei Monate Zeit, sich bis zu zwölf Namen zu merken.

Hunde merken sich Wörter gerade dann besonders gut, wenn sie mit Kommandos verbunden sind. Namen von Gegenständen sind für sie tatsächlich eine große Herausforderung. Nur die begabtesten Hunde neigten im Laufe des Experiments ihre Köpfe. Die Forscher nehmen daher an, dass mit dem Neigen der Köpfe die Analyse von Wörtern einhergehe. Die Tiere verarbeiten die Informationen im Gehirn und dürften sich offenbar besonders genau konzentrieren, wenn sie ihren Kopf schief legen. Außerdem wird vermutet, dass sie so möglicherweise eine Verbindung zwischen der Aufgabe und ihrem visuellen Gedächtnis herstellen.

In weiteren Studien wollen die Forscher nun auch noch untersuchen, ob bestimmte Töne bei weniger begabten Hunden ein ähnliches Verhalten auslösen könnten.