Es war ein Schock für die Filmwelt: Mit nur 43 Jahren verstarb Schauspieler Chadwick Boseman an den Folgen einer Krebserkrankung. Jetzt enthüllt „Black Panther“-Regisseur Ryan Coogler, wie eine Fortsetzung mit dem Schauspieler ausgesehen hätte.

Denn es gab konkrete Pläne für die Zukunft von Chadwick als Black Panther.

Chadwick Boseman: überraschender Tod des „Black Panther“ schockte die Welt

„Black Panther: Wakanda Forever“ war für Marvel-Fans wohl einer der berührendsten Filme der vergangenen Jahre. Denn nach dem Tod von Chadwick Boseman musste auch das Superhelden-Universum einen Weg finden, mit dem Verlust des „Black Panther“-Hauptdarstellers umzugehen. Das Ergebnis war eine Ode an den Schauspieler, die seinen Tod auch in der fiktiven Welt Wakanda betrauerte und sich über den ganzen Film hinweg mit dem Verlust eines geliebten Menschen auseinandersetzte.

Schon rund um die Veröffentlichung der Fortsetzung stellte Regisseur Ryan Coogler immer wieder fest: so, wie die Welt von Wakanda sich in „Wakanda Forever“ weiterentwickelte, hatte er das eigentlich nicht geplant. Denn er arbeitete eifrig an einer Fortsetzung mit Chadwick Boseman in der Hauptrolle – bis dieser plötzlich verstarb. Zur Erinnerung: Der Schauspieler hatte kaum jemanden in seinem Umfeld über seine Erkrankung eingeweiht. Für Fans, Kolleg:innen und viele Bekannte kam der Tod deshalb vollkommen überraschend.

„Ich konnte nicht glauben, was da passierte.“

In einem Interview mit der „New York Times“ spricht Coogler gemeinsam mit Drehbuchautor Joe Robert Cole jetzt über den Verlust. Es war ein „schwerer Schlag“ für die beiden, betont Coogler. „Ich konnte nicht glauben, was da passierte.“ Zum Zeitpunkt des Todes waren er und Cole schon mitten in den Arbeiten am Drehbuch für Teil 2.

Und darin wäre Chadwicks Charakter des T’Challa ein essentieller Teil gewesen. „Es ging darum: ‚Was machen wir mit dem Blip?‘ Das war die Herausforderung. Es war absolut nicht wie das, was wir gemacht haben“, schildert Coogler. Im Zentrum der Handlung wären also die Konsequenzen aus „Avengers: Infinity War“ gewesen, bei denen die Hälfte der Weltbevölkerung ausgelöscht wurde, darunter auch T’Challa.

Das wäre in „Black Panther 2“ passiert

Einige Aspekte aus „Black Panther: Wakanda Forever“ waren allerdings gleich. Denn auch in der ursprünglich geplanten Fortsetzung wäre T’Challa Vater gewesen. Doch er wurde zum Opfer des Blip – und verschwand fünf Jahre lang. Eben mit diesen Folgen wollte sich Coogler auseinandersetzen. „Es sollte eine Vater-Sohn-Geschichte aus der Perspektive eines Vaters werden, denn der erste Film war eine Vater-Sohn-Geschichte aus der Perspektive der Söhne“, erzählt er. „Die erste Szene war eine animierte Sequenz. Man hört, wie Nakia [T’Challas Geliebte, gespielt von Lupita Nyong’o] mit Toussaint [dem gemeinsamen Kind] spricht. Sie sagt: ‚Sag mir, was du über deinen Vater weißt‘. Sie stellen fest, dass er nicht weiß, dass sein Vater der Black Panther war. Er hat ihn nie getroffen und Nakia ist mit einem Haitianer verheiratet. Dann wird auf die Realität umgeschaltet, und es ist die Nacht, in der alle vom Blip zurückkommen. Man sieht, wie T’Challa den Jungen zum ersten Mal trifft.“

Nachdem in „Avengers: Endgame“ der Blip rückgängig gemacht werden konnte, kehrt T’Challa also zurück – und findet eine Welt auf, die vollkommen anders ist, als jene, die er zurückgelassen hat. Coogler und Cole planten deshalb, einen Zeitsprung zu machen und zu zeigen, wie der Black Panther drei Jahre später mit Co-Parenting umgehen würde.

Der Black Panther als frischgebackener Vater

„Wir hatten da ein paar verrückte Szenen für Chad“, so Coogler. „Unser Codename für den Film war ‚Summer Break‘, und der Film handelte von einem Sommer, den der Junge mit seinem Vater verbringt. Zu seinem achten Geburtstag machen sie ein Ritual, bei dem sie in den Busch gehen und in der Natur leben müssen. Aber dann passiert etwas und T’Challa muss mit seinem Sohn die Welt retten. Das war der Film.“

Gemeinsam mit seinem Sohn sollte T’Challa dann nicht nur gegen Namor ankämpfen, sondern auch die CIA-Direktorin Val. „Es war im Grunde ein Dreifach-Konflikt zwischen Wakanda, den USA und Talokan. Aber das alles geschah hauptsächlich aus der Perspektive des Kindes“, schildert Coogler. Ein Plan, der nie umgesetzt werden konnte. Denn stattdessen wurde in der Realität und im Film das Ableben des „Black Panther“ betrauert. Ein Schritt, der für die Filmemacher enorm wichtig war – und Chadwick Boseman ein emotionales Denkmal setzte.