Noch gibt es keinen wirklichen Durchbruch bei Medikamenten gegen Covid-19. Eine Studie der Universität Oxford legt nun aber nahe, dass ein schon bekannter Asthmaspray die Erholung beschleunigt und vor schweren Verläufen schützt.

Die Studie ist vor Kurzem im Fachmagazin „The Lancet“ veröffentlicht worden.

Asthmaspray verringert Risiko von Spitalaufenthalt bei Covid

Ein gewöhnlicher Asthmaspray könnte gegen Covid-19 helfen. Zu diesem Schluss kamen nun Forscher der Universität Oxford. Den Initiatoren der Studie war schon vor einem Jahr aufgefallen, dass unter den chinesischen Covid-19-Patienten nur relativ wenige mit chronischen Atemwegserkrankungen waren. Daraus ergab sich die Vermutung, dass die bei solchen Patienten oft verabreichten Asthmasprays mit Glucocorticoiden für einen milden Krankheitsverlauf sorgen könnten.

Ihre Annahme überprüften sie nun in einer Studie mit über 146 Probanden. Für die Untersuchung erhielten 73 von ihnen die übliche Behandlung bei einer Covid-Erkrankung. Die anderen 73 bekamen das Asthmaspray Budesonid. Es zeigte sich, dass das Risiko für einen stationären Spitalaufenthalt innerhalb von 28 Tagen in der Gruppe der Patienten mit dem Asthmaspray um 90 Prozent geringer war.

Schneller wieder erholt

Außerdem zeigte sich, dass sich sie die Patienten, die Budesonid einnahmen, schneller wieder erholten, als die Erkrankten, die eine Standardtherapie erhielten. Laut Selbstauskünften der Patienten ging es ihnen bereits nach nur sieben Tagen wieder besser. Die nicht mit dem Asthmaspray behandelten Erkrankten gaben hier acht Tage an. Sieben Patienten aus der Budesonid-Gruppe berichteten zudem 14 Tage nach Beginn der Symptome noch über Beschwerden. In der Vergleichsgruppe waren es 21.

Seit vielen Jahren sei bekannt, dass „inhalierte Gluccocorticoide eine Verschlimmerung von Asthma durch Virusinfektionen verringern können“, erklären die Autoren ihre Erkenntnisse zusammen. Zudem sei in Laborversuchen nachgewiesen worden, dass Budesonid die Vermehrung von Erkältungsviren hemmen könne.

Von AstraZeneca finanziert

Finanziert wurde die Studie an der Universität Oxford übrigens vom britisch-schwedischen Unternehmen AstraZeneca. Der Corona-Impfstoff des Unternehmens hatte zuletzt immer wieder für Kritik gesorgt. AstraZeneca vertreibt einen auf Budesonid beruhenden Inhalator unter dem Handelsnamen Symbicort.